KulturWanderweg Hohenzollern
Auf die Spuren der Hohenzollern können Sie sich im Landkreis Fürth auch zu Fuß begeben: Der "KulturWanderweg Hohenzollern" steht für Wandern mit Qualitätsanspruch und wurde als Kulturerlebnisweg mit dem Siegel "Wanderbares Deutschland" ausgezeichnet.
Der Weg lockt mit attraktiven Pfaden durch tolle Naturlandschaft sowie mit eindrucksvollen kulturellen Highlights. Die Hohenzollern-Geschichte gibt es hier hautnah zu entdecken.
Ein echter Natur- und Kulturgenuss!
Zertifiziert
Das Prädikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ legt deutschlandweite Standards für Wanderwege fest.
Ein vom Deutschen Wanderverband ausgezeichneter Wanderweg legt daher den Grundstein für ein eindrucksvolles Wandererlebnis.
Der "KulturWanderweg Hohenzollern" ist 2020 mit diesem Siegel ausgezeichnet worden.
Tourinformationen
Idyllische Tageswanderung im Landkreis Fürth. Die Wanderung führt von Roßtal aus über romantische Feld- und Waldwege nach Langenzenn. Spannende kulturelle und historische Highlights begegnen uns in den Hohenzollern-Orten Roßtal, Cadolzburg und Langenzenn. Es bietet sich auch die Gelegenheit zu einem Abstecher in die Marktgemeinde Ammerndorf. Die Streckenwanderung kann in verschiedenen Abschnitten gelaufen oder abgekürzt werden. In den größeren Ortschaften finden wir eine gute ÖPNV-Anbindung mit Bus und Bahn.
Länge und Gehzeit: 21,8 km / 5:30 Std.
- Von Roßtal bis Cadolzburg: 12,2 km / 3:15 Std.
- Von Cadolzburg bis Langenzenn: 9,6 km / 2:30 Std.
Start / Ziel:
- Roßtal Ortskern (Marktplatz, 90574 Roßtal)
- Langenzenn Ortskern (Prinzregentenplatz, 90579 Langenzenn)
- Ab Cadolzburg Ortskern (Marktplatz, 90556 Cadolzburg) ist der Start in Richtung einer Teilstrecke möglich
Markierung:
Highlights entlang der Route
Roßtal
Roßtal hat eine lange Geschichte und bereits im frühen Mittelalter über eine Burg von 5,2 ha Größe verfügt, die heute archäologisch gut untersucht ist und zu den hochrangigen Bodendenkmälern Deutschlands zählt. Modelle und Ansichten der stadtähnlichen Anlage sowie archäologische Funde aus ihrem Inneren können Sie im Heimatmuseum und an den ehemaligen Grabungsstätten besichtigen.
Schon im Jahre 1709 wurde Roßtal vom Ansbacher Hofrat Pachelbl als "der allerwichtigste Ort in beiden Fürstentümern des Burggrafthums Nürnberg" bezeichnet und zieht nicht nur zum mittlerweile legendären Martinimarkt zahlreiche Besucher an.
Sehenswertes in Roßtal:
- St. Laurentiuskirche mit Baustilen verschiedener Epochen. Gotische Prägung der Kirche und des Turms aus den Jahren zwischen 1415 und 1442. Maßgebliche Beteiligung der Frau des ersten Hohenzollernfürsten Friedrich I., Elisabeth von Bayern-Landshut, auch "Schöne Else" genannt.
- Romantische Hallenkrypta der St. Laurentiuskirche aus dem 11. Jh.
- Wehrfriedhof und Marktplatz mit geschichtsträchtigen Gebäuden. Torbogen von 1328, als Roßtal auf Betreiben der Hohenzollern zur Stadt erhoben wurde, mit dem Marktplatz zugewandten Hohenzollernwappen.
- Nordwestlich an den Wehrfriedhof anschließendes barockes Amtsrichterhaus noch heute als sichtbarer Ausdruck der von den Hohenzollern bis zum Jahr 1797 am Ort ausgeübten Hochgerichtsbarkeit.
Sehenswertes rund um Roßtal:
- Erstmals 1464 erwähnte Mühle, die idyllisch gelegen mit Tradition und Moderne glänzt. Die ehemalige "Gishuebelmühle" ist heute als Kernmühle bekannt und ist Tagungsort sowie Ort für Workshops- und Events.
Ammerndorf
Die Route verläuft am Rande der Marktgemeinde Ammerndorf. Ein kleiner Abstecher in den beschaulichen Ort lohnt sich allemal!
Im Jahre 1246 wurde der Markt Ammerndorf erstmals urkundlich erwähnt als "Amelradorf". Damals verzichtete der hohenzollersche Burggraf auf die Herrschaftsrechte zugunsten des Heilsbronner Klosters.
Der Handel mit Getreide spielte für den Markt damals eine wichtige Rolle. Doch sowohl während des Markgrafenkrieges als auch während des 30-jährigen Krieges erlebte Ammerndorf immer wieder Plünderungen und musste einen hohen Blutzoll zahlen. Zeitweise lebten nur noch wenige Menschen im Ort. Der Getreidehandel erbrachte jedoch immer wieder den nötigen wirtschaftlichen Aufschwung.
1791 gehörte der Markt zum von Preußen erworbenen hohenzollernschen Fürstentum Ansbach und besaß das Marktrecht mit weitgehenden Eigenrechten. 1806 fiel Ammerndorf schließlich an das Königreich Bayern. Heute ist Ammerndorf ein beschaulicher Ort und beheimatet die traditionsreiche Privatbrauerei Ammerndorfer Bier Dorn-Bräu.
Sehenswertes in Ammerndorf:
- Ammerndorfer Mühle mit reich verziertem Fachwerk aus dem Jahr 1607 und einer der Schauplätze, der für die Versorgung u.a. der Reichsstadt Nürnberg mit Getreide von großer Bedeutung war.
- St. Peter und Paul mit Innenraum im sogenannte Markgrafenstil.
Cadolzburg
Der Ort Cadolzburg ist untrennbar mit dem Begriff der Hohenzollern verbunden. Die Burg selbst befand sich seit 1246 im Besitz der zollerischen Burggrafen von Nürnberg und entwickelte sich zu einem wichtigen politischen Zentrum der Hohenzollern. Im frühen 14. Jh. entstand unter Burggraf Friedrich IV. auf der Höhe vor der Cadolzburg eine planmäßige bürgerliche Ansiedlung.
Die 1892 von Fürth bis Cadolzburg verlängerte Eisenbahnstrecke förderte die hiesige Wirtschaft und den Ausflugsverkehr, der Ende des 19. Jahrhunderts ungeahnte Ausmaße angenommen hatte: Die Burg, der Aussichtsturm und die Blüte der unzähligen Obstbäume lockten bereits damals Abertausende nach Cadolzburg.
Sehenswertes in Cadolzburg:
- Burg Cadolzburg als geschichtsträchtige Hohenzollernveste mit den ältesten erhaltenen Bauteilen aus der Zeit um 1250 und Burggarten. Mit interaktivem Burgerlebnismuseum "HerrschaftsZeiten! Erlebnis Cadolzburg".
- Marktplatz als früherer Schauplatz regelmäßiger Wochenmärkte. Noch heute gesäumt von repräsentativen Anwesen, die vom bescheidenen Wohlstand der Bierbrauer, Gastwirte und Händler zeugen.
- Puchtastraße mit Häusern aus der Zeit um 1670. An der südlichen Straßenseite früher angrenzender großer Kastenhof, der Amtssitz des herrschaftlichen Finanzverwalters war.
- Obere Tor "Brusela" mit dem landesherrlichen Zollernschild von den Markgrafen zeugend.
- Markgrafenkirche von 1751, errichtet auf den Grundmauern eines gotischen Gotteshauses aus dem 13. Jahrhundert. Mit spätgotischer Kreuzigungsgruppe aus dem Umfeld des Bildhauers Veit Stoß.
- Historisches Museum Cadolzburg mit den Themen Ortsgeschichte und das Haus als Denkmal; außerdem wird das Leben und Wirken des 1687 in Cadolzburg geborenen Komponisten und Violinvirtuosen Johann Georg Pisendel dargestellt.
Sehenswertes rund um Cadolzburg:
- Zwei miteinander vernetzte Biotop am Kesselberg und Volkertsgarten. Der Biotopverbund wird als Naturerlebnisraum genutzt und bietet vielen Tier und Pflanzenarten einen besonderen Lebensraum.
- Bekanntheit Cadolzburgs bereits Anfang des 20. Jh. aufgrund der wunderschönen Kirschblüte. Allein an einem Sonntag im Jahr 1910 sollen mit der Rangaubahn „Moggerla“ über 13.000 Besucher mit 52 Zügen in die Marktgemeinde gekommen sein. Ein Großteil der Gärten ist inzwischen verschwunden. Die Obstbaumblüte des Dentler’s Garten ist heute während der Blüte von weithin zu sehen.
- Erstmals urkundlich 1334 erwähnter Pleikershof mit wechselhafter Geschichte. Im 18. Jh. übte das Brandenburg-Ansbachische Oberamt Cadolzburg Hochgericht über das Landgut aus. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Weiler als Julius-Streicher-Hof bekannt. Später diente der Hof als DP-Lager und Kibbuz.
Langenzenn
Kultur, Schulen und Gewerbe haben in Langenzenn eine lange Tradition. Überhaupt ist es die lange Geschichte, die das Ortsbild so einzigartig macht. In der Altstadt reihen sich dutzende historische Gebäude aneinander mit der Stadtkirche und dem Klosterhof als Mittelpunkt.
Hohenzollerisch wurde Langenzenn 1248, indem es durch Erbschaft an die Burggrafen von Nürnberg kam. Kaiser Karl IV verlieh und bestätigte im Jahre 1361 dem Hohenzollern Burggrafen Friedrich V. das Recht, Heller schlagen zu lassen, d. h. Langenzenn wurde Münzstätte der Burggrafen von Nürnberg.
Sehenswertes in Langenzenn:
- Ehemalige Klosteranlage der Augustiner-Chorherren aus dem Jahr 1409 mit einem besonders gut erhaltenen Kreuzgang.
- Stadtkirche mit über 46 m hohem Kirchturm und Verkündigungsrelief des berühmten Bildhauer Veit Stoß.
- Heimatmuseum und Fronveste mit Ausstellung zur Heimatgeschichte Langenzenns, Geologie des Zenngrunds und den ersten Münzen der Hohenzollern.
- Ehemalige Münzstätte der fränkisch-brandenburgischen Hohenzollern.
- Weißer Stein als Erinnerung an Erbprinz Karl Wilhelm Friedrich's erste erfolgreiche Falkenjagd.
Sehenswertes rund um Langenzenn:
- Siebener Garten mit Sammlung alter Grenzsteine aus der Umgebung. Der „Weiße Stein“ ist ein Obelisk, der 1723 errichtet wurde und daran erinnert, dass Erbprinz Karl Wilhelm Friedrich (Wilder Markgraf) mit 11 Jahren hier seinen ersten Reiher mit Hilfe eines Falken erlegte.
- Das Naturerlebnisfeld Reutgraben bietet Naturerfahrung für alle Interessierten. Viel Wissenswertes über die Natur kann man insbesondere an Aktionstagen hautnah erleben.
Tipps
Die Orte am ErlebnisWanderweg sind auch Teil des ErlebnisRadwegs. Nutzen Sie ebenso die App sowie die Informationen auf der Homepage und erfahren Sie noch mehr Wissenswertes über die Geschichte der Hohenzollern!
Informationen rund um die Tour finden Sie auch in der Wanderbroschüre des Kulturwanderwegs. Sehen Sie hier >> Download Broschüre.
Laden Sie sich hier den GPS-Track des KulturWanderwegs Hohenzollern herunter! Direkt auf Ihr Navigationsgerät oder in eine Navigations-App geladen, wandern Sie damit bequem den KulturWanderweg.
>> Download GPS-Track (Über rechte Maustaste, "Ziel speichern unter" können Sie die GPX-Daten auf Ihr GPS-Gerät spielen.)
Auch ohne Navigationsgerät verspricht die Route beste Orientierung dank ausgezeichneter Markierung.
Anreise und Anbindung
Sehr gut erreichbar sind die Startpunkte der Tour Roßtal und Langenzenn. Zudem können auch weitere Orte der Route mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden:
- Roßtal: Bahnhof "Roßtal Wegbrücke" S4
- Ammerndorf: Haltestelle "An der Steige" Buslinien 113, 114
- Cadolzburg: Bahnhof "Cadolzburg" R11
- Langenzenn: Bahnhof "Langenzenn" R12
- Weitere Verbindungen finden Sie auf der Homepage des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg.
Zahlreiche attraktive Verlängerungs- und Kombinationsmöglichkeiten mit Fernwanderwegen bieten die Möglichkeit zu Fuß anzureisen:
Mittelfränkischer Jakobsweg, Main-Donau-Weg, Deutschherrenweg, Rangau-Pfalz-Weg, Jean-Haagen-Weg, Ansbacher-Weg, Theodor-Bauer-Weg, Burggrafenweg, Allianzrundweg. Mehr Informationen finden Sie hier.